Gesunde Ernährung als Prophylaxe für Herzkreislauferkrankungen

Gesunde Ernährung als Prophylaxe

Herzkreislauferkrankungen sind eine der Haupttodesursachen in Industrieländern. Einer der Haupt-Risikofaktoren ist ein hoher Blutdruck.

Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Früchte und Gemüse kann das Herz-Kreislauferkrankungs-Risiko signifikant absenken. Bei einem Konsum von 250-400g Obst oder Gemüse sinkt das Schlaganfall-Risiko um 11% bei einem Konsum von über 400g sogar um 26%, verglichen mit Menschen mit einem Konsum von unter 250g1. Vermutlich ist hierfür vor allem der dadurch erniedrigte Blutdruckwert verantwortlich1.

Die aktive Komponente im Gemüse und Obst ist wohl der Anteil der sogenannten Flavonoide, wobei das Quercetin vermutlich das wichtigste ist 2. Es macht rund 60-75% aller im Gemüse steckenden Flavonoide aus und ist auch in Grün- und Schwarztee enthalten (siehe Kasten). Im Tierversuch liess sich feststellen, dass Quercetin den Blutdruck gesunder Individuen nicht beeinflusst, einem hohen Blutdruck aber wirksam entgegengewirkt. Interessanterweise ist es hierbei egal, durch was der hohe Blutdruck verursacht ist. Ob eine salz-, fett- oder kalorienreiche Ernährung oder Medikamente die Ursache ist, Quercetin senkt den Blutdruck. Bei Raten mit erhöhtem Blutdruck konnte bei einer täglichen Dosis von 10 mg/kg Quercetin der systolische Blutdruck um 18% und der diastolische um 23% gesenkt werden 3. Mit der gleichen Dosis konnte die blutdrucksteigernden Wirkung von Kochsalz fast gänzlich verhindert werden 4. Mit nur 5 mg/kg Quercetin lässt sich sogar die blutdrucksteigernde Wirkung, hervorgerufen durch eine schlechte Ernährungsgewohnheit (viel Fett und Zucker), deutlich reduzieren 5.

Für den Menschen fehlen noch breit angelegte Studien. Eine Studie mit 41 Patienten (je ca. die Hälfte mit einem Blutdruck, welcher nur leicht erhöht − Mittelwert 137/86 ±2 − bzw. deutlich erhöht − Mittelwert 148/96 ±2 − war, ergab keine Änderung des Blutdrucks bei Patienten mit nur leicht erhöhten Blutdruck 6. Der systolische bzw. diastolische Blutdruck der Patienten mit deutlich erhöhtem Druck sank jedoch um 7±2 bzw. 5 ±2 mm Hg mm Hg.

Folgende Produkte (ungeschält!) enthalten merkliche Mengen Quercetin:

  • Schwarz- und Grüntee: 1000-2000 mg/kg (trockenes Kraut)
  • Rote Trauben
  • Zwiebeln (ca. 90-300 mg/kg). Rote Zwiebeln sind Quercetin reicher.
  • Peperoni (ca. 20-50 mg/kg). Rote Peperoni > grüne Peperoni > gelbe Peperoni
  • Spinat (ca. 600 mg/kg)
  • Äpfel (ca. 50-200 mg/kg)
  • Grünkohl und Brokkoli (10-100 mg/kg)
  • Grünes Blattgemüse: 20-200 mg/kg
  • Himbeeren (ca. 20 mg/kg), Heidel- Preisel- und Brombeeren (ca. 50-150 mg/kg)

Literatur

(1)           He, F. J.; Nowson, C. A.; MacGregor, G. A., Fruit and vegetable consumption and stroke: meta-analysis of cohort studies. Fruit and vegetable consumption and stroke: meta-analysis of cohort studies 2006, 367, (9507), 320-326.
(2)           Perez-Vizcaino, F.; Duarte, J., Flavonols and cardiovascular disease. Flavonols and cardiovascular disease 31, (6), 478-494.
(3)           Duarte, J.; Perez-Palencia, R.; Vargas, F.; Ocete, M. A.; Perez-Vizcaino, F.; Zarzuelo, A.; Tamargo, J., Antihypertensive effects of the flavonoid quercetin in spontaneously hypertensive rats. Antihypertensive effects of the flavonoid quercetin in spontaneously hypertensive rats 2001, 133, (1), 117-124.
(4)           Mackraj, I.; Govender, T.; Ramesar, S., The anti hypertensive effects of quercetin in a salt-sensitive model of hypertension. The anti hypertensive effects of quercetin in a salt-sensitive model of hypertension 2008, 51, (3), 239-245.
(5)           Yamamoto, Y.; Oue, E., Antihypertensive effect of quercetin in rats fed with a high-fat high-sucrose diet. Antihypertensive effect of quercetin in rats fed with a high-fat high-sucrose diet 2006, 70, (4), 933-939.
(6)           Edwards, R. L.; Lyon, T.; Litwin, S. E.; Rabovsky, A.; Symons, J. D.; Jalili, T., Quercetin reduces blood pressure in hypertensive subjects. Quercetin reduces blood pressure in hypertensive subjects 2007, 137, 2405-2411.

 

 

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