Kamille – mehr als Oma’s Lieblingsheilpflanze

Kamille

Kamille

Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in Europa. Dank ihrer vielfältigen Eigenschaften verwenden viele Grossmütter die Kamille bei allerlei Beschwerden. Dass die ihr zugeschriebenen Heilkräfte nicht nur auf Aberglauben beruhen, beweisen zahllose Forschungsarbeiten.

Innerlich wird die Kamille üblicherweise bei Magen- Darmbeschwerden eingesetzt. Durch ihre antimikrobiellen Eigenschaften kann sie bei verdorbenen Magen helfen. Wie beispielsweise der Thymian wirkt sie gegen eine Reihe von Bakterien und Pilze, auch Viren wie der Herpesvirus werden wirksam deaktiviert. Im Tierversuch mit Ratten zeigte sich überdies, dass Magengeschwüre durch die Behandlung mit Kamillenextrakt schneller abheilen. Zudem wirkt der Kamillenextrakt krampflösend, was Magen-Darmbeschwerden zusätzlich lindert. Auch bei Kleinkindern mit Koliken wirkt die Kamille krampflösend. Hier bietet sich eine Kombination mit Fenchel an, welche nachgewiesenermassen ebenfalls Koliken bei Kleinkindern lindert. Eine wirksame Teemischung beinhaltet laut italienischen Forschern eine Mischung der Kräuter Kamille/Fenchel/Pfefferminze im Verhältnis von 2/2/1. Machen Sie Ihre eigene Kräutermischung

Eine wenig beachtete Eigenschaft der Kamille ist deren cholesterinsenkende Wirkung. Bei Ratten mit erhöhtem Cholesterinlevel erniedrigte sich der Cholesteringehalt bereits nach 10 Tagen deutlich durch eine Behandlung mit wässrigem Kamillenextrakt ab einer Dosis von bereits 4mg/kg.

Eine andere interessante Eigenschaft ist die Wirkung von Kamillenextrakten gegen verschiedene Krebszellen wie beispielsweise Prostata- oder Brustkrebszellen. Diese – vorerst nur im Reagenzglastest bestätigte Wirkung – muss allerdings noch bestätigt werden.

Äusserlich kann die Kamille zur Wundheilung beitragen. Überdies lindert sie den Juckreiz, welcher etwa bei allergischen Reaktionen, Insektenstichen, Sonnenbrand oder Kontaktdermatitis auftritt. Bei der Applikation von Kamilleextrakten auf die Haut sollte allerdings beachtet werden, dass sie bei empfindlichen Personen auch allergische Reaktionen auslösen kann. Gar nicht verwenden sollte man Kamillenextrakte bei Entzündungen am Auge.

Quelle
D.L. McKay und J.B. Blumberg, A Review of the Bioactivity and Potential Health Benefits of Chamomile Tea (Matricaria recutita L.Phytother. Res. 20, 519–530 (2006)
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