Hibiskus senkt Risiko für Herzerkrankungen

Das sogenannte metabolische Syndrom (MeSy) wird heute als der entscheidende Risikofaktor für koronare Herzerkrankungen betracht. Als koronare Herzerkrankung wird eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße bezeichnet, welche den Herzmuskel kranzförmig umgeben und ihn mit Sauerstoff versorgen. Dies kann zum Herzinfarkt und plötzlichen Herztod führen. MeSy wird durch eine Kombination von wenigstens drei der folgenden Faktoren charakterisiert:

 

  • Fettleibigkeit (im Bauchbereich)
  • Bluthochdruck
  • hohe Blutfettwerte
  • niedriger HDL-Wert (high density Lipoprotein oder das „gute“ Cholesterin)
  • erhöhte Nüchternblutzuckerwerte

Das amerikanische Gesundheitsinstitut National Heart Lung and Blood Institute empfiehlt Risikogruppen auf eine angemessene Ernährungsweise (Diät) und genügend Bewegung zu achten. Statt eine Behandlung mit Medikamenten bietet sich die Phytotherapie als nebenwirkungsarme Alternative an.

Es hat sich nämlich gezeigt, dass durch den Konsum von Hibiskus-Tee gleich mehrere der MeSy-Risikofaktoren günstig beeinflusst werden können. Verschiedene Studien schreiben dem Hibiskus unter anderem eine Blutdruck1,2,3 und Blutfett4 senkende Wirkung zu. Kürzlich erschienene Resultate mexikanischer Wissenschafter5 lassen gar noch weitere gesundheitsfördernde Effekte vermuten. Die Forscher haben die Wirkung des Kräutertees im Vergleich und in Kombination mit einer üblichen Blutdruck-Cholesterin-Diät untersucht. Nebst der Kontrollgruppe wurden mit Patienten folgende 3 Gruppen gebildet:

  • Gruppe 1 ernährte sich nach einer Diät
  • Gruppe 2 konsumierte eine kleine Menge Hibiskus-Extrakt (gewonnen aus 0.8g Hibiskusblüten)
  • Gruppe 3 kombinierte Diät und Hibiskus-Einnahme

Der Effekt nach 4 Wochen: Die regelmäßige Einnahme von Hibiskus-Extrakt in Verbindung mit der Diät ließ den systolischen Blutdruck im Schnitt um rund 7.6 mm Hg sinken. Der diastolische sank gar um rund 9.7 mm Hg. Bei den Gruppen 1 und 2 und bei der Kontrollgruppe hingegen liess sich keine signifikante blutdrucksenkende Wirkung feststellen.

Interessanterweise pendelte sich bei allen MeSy Patienten der HDL-Wert auf ungefähr dem Niveau der Kontrollgruppe ein. Dies lässt vermuten, dass der Hibiskus-Konsum den Cholesterinspiegel ähnlich günstig wie eine Diät zu beeinflussen vermag.

Die Blutzuckerwerte sanken bei MeSy Patienten als auch bei der Kontrollgruppe signifikant nach der Einnahme des Hibiskus und noch stärker in Kombination mit der Diät.

Auch beim Blutfettwert gab es einen Unterschied zugunsten des Hibiskus. Als wirksame Bestandteile werden unter anderem die im Hibiskus enthaltenen Flavonoide − Pflanzenfarbstoffe − und die Hibiscus-Protocatechusäure vermutet.

Link zu Hibiskus BIO

Quellen

1 A. Herrera-Arellano et al. Phytomedicine, 11 (2004) 375-382
2 A. Herrera-Areallano et al., Planta Med. 73 (2007) 6-12
3 M. Haji-Faraji et al., J. Etho-pharmacol 65 (1999) 231-236
4 CC. Chen et al, J.Agric. Food Chem., 84 (2004) 1989-1996.
5 C.M. Gurrola-Diaz et al., Phytomedicine 17 (2010) 500-505
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