Probiotische Bakterien halten den Darm und uns gesund

Die Gesundheit beginnt im Darm. Diese Weisheit ist uralt. Nicht von ungefähr gilt in Asien die Darmregion als Sitz der Seele und der Gesundheit. Im Westen muss das Bewusstsein erst noch richtig wachsen, was der Darm für unsere Gesundheit bedeutet. Unser Darm enthält rund 100 Billionen (das sind 100’000 Milliarden) Bakterien (1), welche etwa 50g wiegen und als Darmflora bezeichnet werden.

 

Unsere Darmflora hilft zum Beispiel:

  • Nahrungsmittel zu verdauen
  • lebenswichtige Vitamine und Proteine zu bilden
  • Krankheitskeime zu verdrängen
  • Toxine abzubauen
  • uns schlicht gesund zu halten

Auf dieser Erkenntnis fusst die Idee dem Körper sogenannte probiotische Bakterien zuzuführen. Probiotisch bedeutet aus dem griechischen übersetzt für das Leben. Was ist dran an diesem Trend?

Angesichts der Bedeutung der Darmbakterien für die Gesundheit ist die Idee verlockend, dem Darm eine Mixtur der richtigen Bakterien zuzuführen. So verlockend so schwierig ist dies aber. Erstens lassen sich nur etwa 60-80% der im Darm lebenden Spezies ausserhalb des Darms kultivieren (1). Zweitens ist es nicht immer ganz einfach, die Bakterien an der feindlichen Umgebung des Magens vorbei zu schleusen. Drittens gibt es nicht DIE richtige Zusammensetzung an Darmbakterien. Die Zusammensetzung der Darmflora unterscheidet sich nämlich auch bei gesunden Menschen aufgrund unterschiedlicher Ernährungsgewohnheiten. Trotz dieser Hindernisse belegen zahlreiche Studien klar, dass deren Aufnahme die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen und sozusagen ins Lot bringen und Krankheiten heilen kann.

Konkret hilft eine gesunde Darmflora bei (dies ist nur eine kleine Auswahl) :

Antibiotikatherapie: Die Darmflora erholt sich schneller nach bzw. bleibt stabiler während einer Behandlung mit Antibiotika wenn gleichzeitig probiotische Bakterien wie Bifidobakterien eingenommen werden(2). Auch durch Antibiotika verursachter Durchfall und Magen-Darmkrämpfe können so gelindert oder vermieden werden (3).

Rheumatoide Arthritis: Dies lässt sich nachweislich durch probiotische Bakterien günstig beeinflussen. (4) Eine placebokontrollierte Studie (4) liefert einen Erklärungsansatz. Wie die Studie zeigte, senkt sich durch die täglichen Einnahme von 108 Bakterien der Art Lactobacillus casei die Konzentration verschiedener Promotor der chronischen Entzündung wie Interleukin-6.

Reizdarm: Wie eine Übersichtsstudie von 24 klinischen Studien zeigte, lindert die Einnahme verschiedener Laktobakterien oder Bifidobakterien die Reizdarm-Symptome wie Schmerzen oder Durchfall. (5)

Schutz vor Viren und Toxinen: Probiotische Bakterien schützen den Darm vor krebserregenden Toxinen und Durchfallerregern wie z.B. den Rotaviren. (6)

Die Wirkung der probiotischen Bakterien lässt sich damit erklären, dass sie den «guten» Bakterien im Darm einen Vorteil verschaffen gegenüber «fremden» Krankheitserregern. So dienen deren Stoffwechselprodukte den gesunden Bakterien als Nahrung und verändern das Milieu im Darm (z.B. den pH-Wert) so, dass sich die gesunden Bakterien wohl fühlen und besonders gut vermehren.

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Literatur

(1) P.B. Eckburg et al. Diversity of the human intestinal microbial flora. Science 308 (2005) : 1635–1638.
(2) A. Engelbrektson et al. Probiotics to minimize the disruption of faecal microbiota in healthy subjects undergoing antibiotic therapy. Journal of Medical Microbiology 58 (2009): 663–670
(3) J.Z. Goldenberg et al. Probiotics for the prevention of Clostridium difficileassociated diarrhea in adults and children. Cochrane Database of Systematic Reviews 12 (2017) Art. No.: CD006095
(4) E. Vaghef-Mehrabany et al. Probiotic supplementation improves inflammatory status in patients with rheumatoid arthritis. Nutrition 30 (2014) 430–435
(5) T. Didari et al., Effectiveness of probiotics in irritable bowel syndrome: Updated systematic review with meta-analysisWorld J Gastroenterol 21; 10 (2015): 3072-3084
(6) : Review article: bifidobacteria as probiotic agents – physiological effects and clinical benefits. Aliment Pharmacol Ther 22 (2005): 495–512
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