Magenprobleme und Alternativen zu Protonenpumpenhemmer

Durch Magensäure hervorgerufene Erkrankungen wie die Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Reflux Erkrankung (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre) oder Sodbrennen führen zu unangenehmen Symptomen wie Magenschmerzen, Übelkeit, Schluck- beschwerden, Husten oder Schmerzen hinter dem Brustbein. Eine Behandlung erfolgt in der Regel durch Protonenpumpenhemmer (PPH). Hierbei handelt es sich um Medikamente, welche im Magen die Bildung von Magensäure – je nach Dosierung – praktisch vollständig verhindern.

Ein Medikament als Segen und Fluch zugleich

Ingwer hilft

Kräutermischungen als Abhilfe

Honig?

Ernährungsumstellung

Ein Segen und ein Fluch

Die Entdeckung dieser Medikamente in den 80-er Jahren war ein Segen, da die Behandlung dieser Erkrankungen sich zuvor schwierig gestaltete. Die Protonenpumpenhemmer (PPH) gehören unterdessen zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. Doch Segen und Fluch liegen zuweilen nahe beieinander. Mittlerweile werden diese Medikamente von vielen Menschen dauerhaft eingenommen. Gerne wird dabei vergessen, dass es sich um einen gravierenden Eingriff in die Abläufe des Körpers handelt und eine Dauertherapie mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen wie einem erhöhten Lungenentzündungsrisiko, Osteoporose oder einem Mangel an Magnesium, Vitamin B12 oder Eisen einher gehen kann [1].

So nützlich eine kurzfristige Anwendung eines PPH’s ist, so sehr braucht es angesichts der Nebenwirkungen bei andauernden Beschwerden Alternativen. Mehrere Möglichkeiten bieten sich an:

Ingwer hilft (Heilpflanze des Jahres 2018)

Ingwer wirkt bei Magenproblemen ebenfalls lindernd. Japanische Forscher fanden heraus, dass der Thai-Ingwer gegen Magengeschwüre ähnlich gut wie der PPH Omeprazol wirkt [5]. Der Ingwer wird in der Naturheilkunde gerne als Anti-Brechmittel zur Bekämpfung von Übelkeit und Reisekrankheit verschrieben. Wegen seiner ihm zugeschriebenen stark antiseptischen Wirkung wird er gerne bei Infektion des Magen-Darm-Traktes und einigen Formen der Lebensmittelvergiftung verwendet. Ebenso soll Ingwer den Kreislauf anregen, die Durchblutung fördern, bei hohem Blutdruck und Erkältungen helfen.

Zur Heilpflanze des Jahres 2018 wurde der Ingwer gewählt, weil er krampflösende, entzündungshemmende und schmerzstillende Effekte besitzt. Bereits im Mittelalter wurde er von Hildegard von Bingen und Paracelsus bei gastrointestinalen Symptomen eingesetzt. Studien untermauern die Wirksamkeit bei diesen Beschwerden sowie auch seinen Nutzen bei der Reisekrankheit.

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Heilpflanze des Jahres 2018

Kräutermischungen zur Abhilfe

In verschiedenen Enziangewächsen enthaltene Bitterstoffe zeigen nachweislich einen magenschützenden Effekt [2]. In der Drogerie finden Sie alkoholfreien Magenbitter.

Um Magen und Darm zu beruhigen, haben sich ein Gemisch verschiedener Heilkräuter (Pfefferminze, Melisse, Kamille, Süssholzwurzel und Kümmel) bewährt [3]. Brauen Sie mit einem entsprechenden Kräutergemisch einen nicht zu konzentrierten Tee und geniessen Sie diesen zu und zwischen den Mahlzeiten.

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Honig ?

Honig ist für viele Überraschungen gut. Studien deuten darauf hin, dass sich Propolis – wie etwa das brasilianische grüne Bienenharz – bei der Behandlung von Magengeschwüren bewährt [4].

Wundheilung mit Honig

Mit Hilfe der Natur gegen Arthritis

 

Oder die Umstellung Ihrer Ernährung

Das Umstellen der Ernährungsgewohnheiten ist eine weitere effiziente und im Prinzip simple Methode, welche es auszuprobieren gilt:

  • Essen Sie nur kleine Portionen, am besten hören Sie auf zu essen, wenn Sie noch ein klein wenig Hunger verspüren.
  • Essen Sie abends nur noch wenig oder verzichten Sie gar ganz darauf.
  • Schaffen Sie eine angenehme Umgebung beim Essen und schlingen Sie nicht. Kauen Sie stattdessen das Essen ausgiebig, bis es fast von alleine die Speiseröhre herabwandert.
  • Legen Sie sich nicht hin nach dem Essen, und wenn dann auf die linke Seite.
  • Beobachten Sie die Reaktion Ihres Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel. Jeder „Magensäure-Patient“ kennt mit den Jahren Nahrungsmittel, welche er/sie besser oder schlechter verträgt. Auch Gewürze wie beispielsweise Pfeffer oder Kardamom [6] können Magenbeschwerden auslösen. Die selbst bei Medizinern weit verbreitete Meinung, dass Zitronenfrüchte wegen der darin enthaltenen Säure gemieden werden sollen, ist übrigens so nicht richtig. Diese Meinung beruht auf einem falschen Verständnis der Säuren als chemische Stoffe. Im sauren Milieu eines Magens können die Fruchtsäuren ihre sauren Eigenschaften gar nicht entfalten. Auch mit grossen Mengen Fruchtsäuren ist es nicht möglich, den Magen noch saurer zu machen. Jeder muss selber unvoreingenommen ausprobieren, ob diese vertragen werden oder nicht.

Tipp: Wenn Sie einen PPH absetzen, machen Sie dies schrittweise bzw. reduzieren Sie die Dosis langsam. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass selbst gesunde Patienten, denen versuchsweise PPH verabreicht wurde, nach schnellem Absetzen unter typischen Magensäure-Symptomen litten wie Oberbauchbeschwerden, Sodbrennen oder saurem Aufstossen [7].

 

 Quellen:

[1] E. Sheen  und G. Triadafilopoulos, Adverse Effects of Long-Term Proton Pump Inhibitor Therapy, Dig Dis Sci 56 (2011) 931–950

[2] Y. Niiho, T. Yamazaki et al., Gastroprotective effects of bitter principles isolated from Gentian root and Swertia herb on experimentally-induced gastric lesions in rats, J Nat Med 60 (2006) 82–88

[3] H.P.T. Ammon et al., Phytomedicine 13 (2006) 67-74 und G. Holtzmann et al., Wiener Medizinische Wochenschrift 154 (2004) 528-534

[4] MP Barros, JP Sousa et al. 110 (2007) Effect of Brazilian green propolis on experimental gastric ulcers in rats. Journal of Ethnopharmacology 110, 567–571   und  MP Barros, M. Lemos et al., 120 (2008) Evaluation of antiulcer activity of the main phenolic acids found in Brazilian green propolis. Journal of Ethnopharmacology 372–377   und  jj. Massignani, M. Lemos et al., 23 (2009) Antiulcerogenic activity of the essential oil of Baccharis dracunculifolia on different experimental models in rats. Phytotherapy Research 1355–1360

[5] H. Matsuda, Y. Pongpiriyadacha, et al., Gastroprotective effects of phenylpropanoids from the rhizomes of Alpinia galanga in rats: structural requirements and mode of action, European Journal of Pharmacology 471 (2003) 59– 67

[6] IA Al Mofleh, Spices, herbal xenobiotics and the stomach: Friends or foes?, World J Gastroenterol 16;22 (2010) 2710-2719

[7] C. Reimer, B. Sondergaar et al., Proton-Pump Inhibitor Therapy Induces Acid-Related Symptoms in Healthy Volunteers After Withdrawal of Therapy, GASTROENTEROLOGY 137 (2009):80–87

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